Fabrikzeitung, Nr. 300
Niemand spricht offen darüber, aber alle spüren, dass es so nicht mehr lange weitergehen kann. Das größte Tabu, an dem in der Öffentlichkeit nicht gerührt werden darf, stellt die um sich greifende Ahnung dar, dass sich das spätkapitalistische Weltsystem in einer fundamentalen Krise befindet, bei der das Kapital an seine inneren (Krise der Arbeitsgesellschaft) und äußeren (Ressourcenkrise) Schranken stößt. Nichts würde der bürgerliche Medienzirkus lieber tun, als endlich zum Business as usual überzugehen und den ideologischen Krisendiskurs, der sich nach etlichen Jahren längst totgelaufen hat, endlich zu den Akten zu legen – wären da nicht die immer wieder aufbrechenden Konfliktherde (von Libyen, über Syrien bis zur Ukraine) und die nicht endenwollenden globalen Krisenschübe, die zuletzt etwa viele Schwellenländer erfasst haben.
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