Streik in polnischer Zeche Budryk beendet

„Junge Welt“, 02.02.2008
Kompromiß sieht zehn Prozent Zuwachs sofort und weitere Anhebungen des Lohnniveaus bis 2010 vor

Einer der längsten Arbeitskämpfe in der Geschichte des polnischen Bergbaus ist am Donnerstag zu Ende gegangen. Am 46. Streiktag erfolgte nach einem neunstündigen Verhandlungsmarathon der Durchbruch in den Verhandlungen zwischen Gewerkschaftern und Betriebsleitung. Die den Ausstand hauptsächlich organisierenden Gewerkschaften »Sierpien 80« (August 80) und »Kadra« hatten die baldige Angleichung ihrer Vergütungen an das Lohnniveau des Bergbaukonzerns JSW, der die hochprofitable, staatliche Zeche Budryk übernehmen soll, gefordert.

Der gefundene Kompromiß sieht eine Erhöhung der Gehälter in der Zeche Budryk um durchschnittlich zehn Prozent sowie eine schrittweise Angleichung des Lohnniveaus bis 2010 vor. Zudem verpflichtete sich die JSW, gegen die Organisatoren des Streiks keinerlei Rechtsmittel einzulegen. Noch am Vortag, am 30. Januar, hatte sich eher eine Eskalation als eine Lösung des Konfliktes angedeutet. Streikbrecher hatten zum wiederholten Mal auf das Betriebsgelände vorzudringen versucht, mußten aber nach handfesten Auseinandersetzungen den Rückzug antreten. In einer ersten Stellungnahme bezeichnete der Vorsitzende von Sierpien 80, Boguslaw Zietek, den Kompromiß als einen weitgehenden Sieg der Bergleute.

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