Es wäre fatal, die Bauerhofromantik, die auf den Produktverpackungen im Supermarkt zu finden ist, auf die derzeitige Protestwelle zu übertragen. „Bauern“ gibt es kaum noch in der industriellen Landwirtschaft. Es handelt sich zumeist um agrarische Kleinkapitalisten, die derzeit den rechten Aufstand suchen, um ihr hochsubventioniertes, ökologisch ruinöses Geschäftsmodell zu verteidigen. Und die Kleinbourgeoisie bildete schon immer eine Brutstätte des Faschismus.
Doch wie sieht sie eigentlich aus, die tolle spätkapitalistische Nahrungsmittelproduktion, für die unsere braun anlaufenden „Bauern“ auf die Barrikaden ziehen?
Hier ein kleiner Einblick: „Wir bekommen von der Lebensmittelindustrie somit einen bunt verpackten, genetisch homogenisierten Einheitsfraß vorgesetzt, der aus gefolterten Nachkommen von überzüchteten Inzesttieren und genetisch modifizierten Pflanzen zusammengebraut wird. Hinzu kommt noch der übliche Cocktail aus Antibiotika und Chemie, der dieses widerwärtige System überhaupt noch funktionsfähig erhält.“
Wie, Sie haben jetzt so richtig Appetit bekommen und wollen mehr wissen über die Umtreibe der Agrarindustrie? Here ya go, habe etliche Texte zur Agrarindustrie fabriziert in den vergangenen Jahren:
Der Mensch als Müllhalde
In den Lebensmittelskandalen der letzten Monate wird nur auf besondere Weise sichtbar, wie der Nahrungsmittelmarkt im Spätkapitalismus funktioniert
https://www.konicz.info/2013/06/15/der-mensch-als-mullhalde/
Wohl bekommst!
In der Lebensmittelindustrie wird der blanke Irrsinn der kapitalistischen Wirtschaftsweise besonders deutlich.
https://www.konicz.info/2013/06/30/wohl-bekomms/
Schema F
Die Brüsseler Politikmaschine hat Ende Oktober eine Agrarreform ausgespuckt. Die neuen Regelungen begünstigen die alten Strukturen der industriellen Landwirtschaft.
https://www.konicz.info/2021/01/03/schema-f/
Hier noch eine Zusammenfassung aus meinem Buch Klimakiller Kapital:
https://www.streifzuege.org/2021/das-globale-agrarsystem-wahnsinn-mit-methode/