Deutsche Welle

Konkret, 09/2021

Wie die hiesige Öffentlichkeit die extremen Folgen der Klimakrise verdaut, ohne am Kapitalismus zu zweifeln. Von Tomasz Konicz

Alles lief nach Plan – doch dann kam der Regen. Die historisch beispiellose Flutkatastrophe, die mitten im Bundestagswahlkampf Westdeutschland heimsuchte, hat nicht nur mehr als 150 Menschenleben gekostet und viele Tausend Existenzen zerstört. Das Extremwetterereignis drohte sich auch zu einer echten PR-Katastrophe zu entwickeln – vor allem für die Wahlkämpfer/innen von CDU und FDP, die die Grünen noch wenige Wochen vor der Flut als Verbotspartei gebrandmarkt hatten, weil sie lächerlich inadäquate Klimaschutzmaßnahmen wie Tempolimits, Flugverbote und höhere Spritpreise forderten. Noch wenige Tage vor dem »Starkregen« machte das CDU-Fossil Armin Laschet aus dem Kohleland Nordrhein-Westfalen gegenüber dem britischen »Guardian« klar, dass europäischer Klimaschutz auch künftig an den Interessen der deutschen Wirtschaft seine Grenzen finden würde, da die CO2-Reduktionsziele der EU nicht »auf Kosten einer Verminderung der Leistungsfähigkeit der deutschen Industrie« umgesetzt werden dürften.

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