Telepolis, 07.08.2018
Amerikas extremistische Rechte versucht, mit gewalttätigen Aufmärschen im Vorfeld der Senatswahlen zu punkten
Wieder einmal erwischte es Portland, eine innerhalb der US-Rechten als besonders liberal verschriene Stadt an der amerikanischen Westküste. Hunderte Anhänger der rechtsextremen Gruppen Patriot Prayer und Proud Boys marschierten in der Stadt auf, um einen ihrer inzwischen üblichen, zunehmend gewalttätigen Provokationsmärsche durchzusetzen.
Die martialisch auftretenden Rechtsextremisten wurden von antifaschistischen Gegendemonstranten konfrontiert, die sich aus einer breiten Koalition antirassistischer, feministischer, liberaler, linker und sozialer Gruppen zusammensetzte. Im Vorfeld wurden gar Befürchtungen geäußert, Portland würde zu einem „weiteren Charlottesville“ werden. Zur Erinnerung: In der ostamerikanischen Ostküstenstadt hat ein Rechtsterrorist bei einem ähnlichen Aufmarsch einen Wagen in antifaschistische Gegendemonstranten gefahren, dutzende Menschen verletzt und eine Antifaschistin getötet (Trumps rechter Anhang rastet aus).
Der letzte Aufmarsch der Rechtsextremisten in Portland am 30. Juni war ebenfalls von schweren Ausschreitungen überschattet. Diesmal marschierten die „Protofaschisten“ (Huffington Post) mit Baseballschlägern, Schlagstöcken, Messern, Schilden und Körperpanzerung auf. Obwohl die Polizeiführung am Vortag ausdrücklich das Tragen solcher Waffen untersagt hat, wurden seitens der Sicherheitskräfte keine Anstrengungen unternommen, diese Waffen zu beschlagnahmen.
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