Telepolis, 19.04.2011
Die Erhöhung des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank (EZB) wird die angeschlagenen Volkswirtschaften der südlichen Peripherie der Eurozone weiter unter Druck setzen
Am vergangenen Donnerstag beendete die Europäische Zentralbank eine nahezu zweijährige Phase krisenbedingter Niedrigzinspolitik. Der Leitzins in der Eurozone wurde von 1,0 auf 1,25 Prozent angehoben. Die EZB ließ ihren Leitzins im Mai 2009 auf dieses historisch niedrige Niveau sinken, um mittels einer expansiven Politik des „billigen Geldes“ die Kreditvergabe zu stimulieren und so die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise zu mildern. Doch inzwischen überwiegen beim Zentralbankrat die Sorgen vor den zunehmenden Inflationsrisiken, die man „sehr genau verfolgen“ werde, wie EZB-Präsident Jean-Claude Trichet erklärte. Auch künftig würden Europas Währungshüter „alles Notwendige“ unternehmen, um die Preisstabilität in der Eurozone zu gewährleisten, so Trichet.