Telepolis, 11.02.2011
Steigende Lebensmittelpreise waren ein maßgeblicher Grund für den Ausbruch der Volksaufstände in Ägypten und Tunesien. Doch welche Faktoren tragen zur Explosion der Nahrungspreise hauptsächlich bei?
Es sind gerade mal knappe drei Jahre vergangen, als kurz vor Ausbruch der Weltwirtschaftskrise in 2008 eine Reihe von Hungerunruhen etliche Länder der Dritten Welt erfasste. Die bis Mitte 2008 rasant ansteigenden Preise für Grundnahrungsmittel trieben die Armen in so unterschiedlichen Ländern wie Mexiko, Bangladesch, der Elfenbeinküste, Marokko, Mosambik, Niger oder Senegal auf die Straßen. Die mit Abstand schwersten Ausschreitungen, in deren Verlauf mehrere Menschen zu Tode kamen, ereigneten sich im April 2008 in Haiti. Diese heftigen Unruhen führten Mitte April sogar zur Entlassung der damaligen haitianischen Regierung. Insgesamt waren nach Angaben der Vereinten Nationen 34 Länder von dieser ersten Welle der Hungerunruhen betroffen – damals war es auch in Ägypten zu Protesten gekommen, in dessen Verlauf die Polizeikräfte rund 200 Aktivisten verhafteten, die einen landesweiten Generalstreik zu organisieren versuchten.