Vortrag zu Faschismus und Querfront als Krisenideologien

Ende September referiere ich auf dem Exit-Seminar zum Thema Faschismus und Querfront als Krisenideologien:

Rechtsruck und konformistische Rebellion. EXIT–SEMINAR: 27.-29.09. in Mainz

Link: https://www.exit-online.org/textanz1.php?tabelle=aktuelles&index=1&posnr=902

Termin: 10:00-12:30, Samstag.

Ankündigungstext:

Der aufschäumende Faschismus und die Querfront im 21. Jahrhundert sollen im Rahmen des Vortrags als Krisenideologien dargestellt werden – sie bilden gewissermaßen eine ideologische Reaktion auf die sich zuspitzende sozioökologische Krise, auf die immer deutlicher sich abzeichnenden inneren und äußeren Schranken des Kapitals. Der Faschismus soll somit als die in die Barbarei führende Krisenform kapitalistischer Herrschaft verstanden werden. Den Begriffen des Extremismus der Mitte und der konformistischen Rebellion soll hierbei breiter Raum eingeräumt werden, um anhand der neoliberalen Ideologie und der spätkapitalistischen nationalen Identitäten die in Verrohung übergehenden und in die Barbarei mündenden Kontinuitätslinien zu erhellen, die der Neuen Rechten und dem Rechtspopulismus ihren Massenanhang verschaffen.

Zudem soll – gerade vor dem Hintergrund der voll einsetzenden Deglobalisierung – das ökonomische Fundament des Faschismus konkret diskutiert werden, der gerade in Deutschland aufgrund der einbrechenden Exportkonjunktur zusätzlichen Auftrieb erhält. In Abgrenzung zur verkürzten Kapitalismuskritik des orthodoxen Klassenkampf-Marxismus, der trotz evidenter Systemkrise weiterhin überall das Interesse der Bourgeoisie wittert, wird aber auch der Faschismus als ein System dargelegt werden, das in seiner Irrationalität – insbesondere in seinem Todesdrang – den widerspruchsgetriebenen Fetischismus des Kapitalverhältnisses spiegelt, der den Zivilisationsprozess in Gestalt der ökologischen Krise akut bedroht. Abschließend sollen die Differenzen der gegenwärtigen Krisenideologie zum Faschismus des 20. Jahrhunderts diskutiert werden, der in der damaligen Durchsetzungskrise noch quasi den Fordismus vorwegnahm. Ein solches neues Akkumulationsregime zeichnet sich im 21. Jahrhundert gerade nicht ab.

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