Der Aktivist und Attac-Mitbegründer Werner Rätz hat jüngst mein Buch Klimakiller Kapital besprochen. Hier ein kleiner Auszug:
Die zentrale Aussage des Buches von Tomasz Konicz ist schnell zusammengefasst: Wenn der Kapitalismus nicht bald überwunden wird, werden Klimawandel und Umweltzerstörung Formen und Geschwindigkeiten annehmen, die die Erde zu einem für Menschen nur noch sehr bedingt lebbaren Ort machen. Die Dringlichkeit, mit der das vorgetragen wird, steht manchem in keiner weise nach, was aus radikalen Teilen der Degroissancebewegung und mit ihr verbundenen Wissenschaftler*innen zu hören ist. Auch aus der marxistischen Linken kommen gelegentlich ähnliche Töne. Dennoch lässt Konicz keinen Zweifel aufkommen, dass dies nicht seine Ansätze sind. Schon in der Einleitung erklärt er seine Intention, ‚dem ökologisch motivierten Verzichtsdenken wie auch dem simplen Klassenkampfparadigma entgegenzuwirken‘; es solle vielmehr ’nachgewiesen werden, dass beide Ansätze nicht weit genug gehen, da sie in den kapitalistischen Denkformen verfangen bleiben: Verzicht, da Bedürfnisbefriedigung in Warenform gedacht wird; Klassenkampf, da der Fetischismus und die Formen subjektloser Herrschaft ausgeblendet werden‘ (S.17). Dabei wird der Klassenkampf nicht abgelehnt, sondern er wird verstanden als eine auf Umverteilung des kapitalistisch produzierten Reichtums gerichtete Praxis. Eine solche kann sehr wohl nützlich sein, wird aber nicht zum Sturz des ökonomischen Systems führen, auf dem sie beruht: ‚Dem Klassenkampf … wohnt keine objektive transformatorische Potenz inne.‘ (S. 54)
Die volle Rezension kann unter folgender Webadresse abgerufen werden: https://www.werner-raetz.de/wp-content/uploads/2020/12/konicz.pdf