Von der Postdemokratie in den Vorfaschismus

Telepolis, 06.10.2018

Die zunehmende Kumpanei zwischen autoritärem Staat und braunem Mob ist Ausdruck der rasch voranschreitenden Faschisierung der Bundesrepublik Teil 1

Die Realität im Deutschland des Jahres 2018 ist absurder als jede Satire. Als die ersten Gerüchte darüber aufkamen, dass Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen aufgrund der Verbreitung rechtsextremer Narrative zu den pogromartigen Ausschreitungen in Chemnitz sein Amt verlieren würde, tauchten in den sozialen Netzwerken die üblichen Parodien auf, die notorische Rechtspopulisten und Rechtsextremisten als potenzielle Nachfolger Maaßens handelten.

Kein einziger Satiriker kam aber auch nur auf die Idee, dass der oberste „Verfassungsschützer“ der Bundesrepublik für seinen offenen Flankenschutz für Rechtsextremisten auch noch zum Staatssekretär befördert werden sollte. Um das absurde Theater in der braun anlaufenden Bananenrepublik Deutschland zu komplettieren, wurde nach langen Auseinandersetzungen schließlich der Posten eines Frühstückdirektors eigens für Herrn Maaßen geschaffen. Der scheidende „El Presidente“ des Verfassungsschutzes wird sich künftig in Seehofers Innenministerium um die „innere Sicherheit“ der Bundesrepublik kümmern.

Dabei scheinen gerade die Leistungen Maaßens an der Spitze des „Verfassungsschutzes“ diesen für seinen frisch erfundenen Posten im Innenministerium geradezu zu prädestinieren. Neben seinen unsäglichen Äußerungen zu Chemnitz, die die extremistische Rechte in der Bundesrepublik geradezu beflügelten, kann der bei Kollegen als AfD-Sympathisant (Tagesspiegel) geltende Verfassungsschutzpräsident auf eine reichhaltige Erfahrung als Politberater und Dienstleister der Neuen Rechten zurückblicken.

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