Telepolis, 13. Juli 2017
Der Relaunch des Nachrichten-Aggregators ist symptomatisch für die rasch voranschreitende Verblödung des Internets – die leider System hat
Leere. Große weiße Flächen, in denen sich dürre, oftmals kryptische Schlagzeilen ohne jedweden zusätzlichen Erläuterungstext verlieren – die zudem in einer anorektischen, kaum lesbaren Schrift gehalten werden. Willkommen bei der Neuauflage von Goolge News!. Genau das erwartet man von einer Internetpräsenz, die sich auf das Sammeln von Nachrichten spezialisiert hat: ein Übermaß an Nichts. Gott bewahre, der Internetnutzer würde auf einer Newssite mit substanziellen Informationen behelligt!
Nichts ist im Internet des frühen 21. Jahrhunderts so hipp wie das Nichts. Ars Technica – dem Selbstbild nach die Speerspitze des IT-Journalismus – sprach davon, dass der populäre Newsaggregator nun endlich wie etwas „aus dieser Dekade“ aussehe. Und das stimmt ja leider wirklich.
Alles sei nun viel geräumiger, sodass man „weniger Informationen auf einer einzelnen Seite“ erhalte, erläuterte Ars Technica. Google sei der Ansicht, dies würde die Lesbarkeit seines Angebots erhöhen und es dessen Benutzern erleichtern, nach „Geschichten“ („Stories“) zu suchen. Weiße „Geschichten-Karten“ auf dem hellgrauen Hintergrund würden nun bestimmte Themen einrahmen, die „unterschiedliche Perspektiven einer Nachrichtengeschichte“ darstellten. Diese seien zudem mit „Aufklebern“ (Labels) wie „Meinung“, „oft zitiert“ oder „faktengeprüft“ versehen.
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