„Telepolis“, 06.11.2009
Ein Blick auf die geopolitischen Implikationen der Auseinandersetzungen um die GM-Tochter Opel
Undank ist der Welten Lohn. Da „verneigte“ sich Angela Merkel in ihrer umjubelten, „historischen“ Kongress-Rede vor Amerika, wie es Spiegel-Online formulierte. Von der deutschen Kanzlerin wurden nicht nur die „gemeinsame Geschichte“, sondern auch die „gemeinsamen Werte“ in Erinnerung gerufen, die „Europäer und Amerikaner zusammenhalten“ sollen. Schließlich dankte Merkel für den Beitrag der Vereinigten Staaten zur Überwindung der deutschen Teilung: „Wir Deutschen wissen, wieviel wir Ihnen verdanken. Niemals werde ich Ihnen das vergessen.“
Und nun das! Die bei Abschluss ihrer USA-Visite erlittene politische Blamage dürfte die Kanzlerin ebenfalls so schnell nicht vergessen. Kaum war Merkel in Deutschland gelandet, gab das Management von General Motors bekannt, sich aus der rechtlich nicht bindenden Absichtserklärung zurückzuziehen, die als Grundlage der bisherigen Vereinbarung über den Verkauf der GM-Tochter Opel diente. Die Bundesregierung unterstützte aktiv die Übernahme des angeschlagenen Autoherstellers durch ein Konsortium, das aus dem kanadisch-österreichischen Autozulieferer Magna und der russischen Sberbank bestand.