Neue Weltordnungskriege
Mittwoch, 29. August 2012„Junge Welt“, 29.08.2012
Analyse. Imperialismus und Krise – Teil II (und Schluß): Der Kampf um Ressourcen und die Entstaatlichung der »Dritten Welt«
Libyen existiert nicht mehr. Nachdem die westliche Militärmaschinerie die Aufstandsbewegung gegen das Regime Muammar Al-Ghaddafis zum Sieg gebombt hat, zerfällt der libysche Staat in eine Vielzahl konkurrierender Machtgruppen und Territorien. Die unübersichtlichen Fronten in den Auseinandersetzungen, die weite Teile des Landes ergriffen haben, verlaufen zwischen verschiedenen klanartig organisierten Milizen, die weite Landstriche kontrollieren, zwischen ostlibyschen Separatisten, islamistischen Kräften, ethnischen Bevölkerungsgruppen oder einzelnen Städten und Gemeinden. Während im Süden und Westen des Landes immer wieder blutige Kämpfe aufflackern, drohte Mitte August das Chaos auch auf die Hauptstadt Tripolis überzugreifen, als eine Serie von Autobombenanschlägen gegen Sicherheitseinrichtungen die Illusion einer Stabilisierung Libyens im Gefolge der Wahlen zerstörte.
(mehr …)